Fruchtwechsel und Mischkulturen im Nutzgarten

 

Wenn ständig die gleiche Kultur auf einer Fläche angebaut wird, breiten sich Krankheiten aus, Schädlinge vermehren sich ungehindert und der Boden wird einseitig „ausgelaugt“, Bodenmüdigkeit führt zum Rückgang der Erträge.

Fruchtwechsel bedeutet, nacheinander solche Kulturen anzubauen, die im Boden befindliche Nährstoffe optimal nutzen. Die Entwicklung von Schädlingen wird durch ständige Veränderung der Lebensbedingungen gestört.

Dabei ist sowohl die Folge innerhalb eines Jahres (Nachkulturen) gemeint, als auch die Bestellung der Beete von Jahr zu Jahr.

Am Beispiel der Drei- Felder- Wirtschaft der früheren Landwirtschaft würde dann je ein Beet mit Starkzehrern, eins mit Mittelzehrern und eins mit Schwachzehrern bebaut. Ein viertes könnte noch mit Gründüngung zur Erholung und Kräftigung (Senf, Phacelia, Lein, Buchweizen, Klee), sowie zur Entseuchung (Tagetes) dienen. Jedes Beet wird im Wechsel mit schwach- mittel- stark- Zehrern, dann mit Gründüngung belegt.

Als Starkzehrer gelten: Blumenkohl, Brokkoli, Gurken, Kohlrabi, Weißkohl, Wirsing.

Mittelzehrer: Endiviensalat, Kopfsalat, Rote Beete, Knoblauch, Porree, Mangold, Möhren, Radieschen, Rettich, Rosenkohl, Spinat, Tomaten, Zwiebeln.

Schwachzehrer: Feldsalat, Kräuter, alle Bohnen, Erbsen.

Versuchen zufolge sollen Zwiebeln nur alle 8 Jahre (!) und Erbsen nur alle 6 Jahre an gleicher Stelle angebaut werden. Für alle anderen Kulturen reicht ein 3- 4-jähriger Turnus.

Richtiger Fruchtwechsel lässt sich nur durch einen Gartenplan einhalten. Dabei werden die Beete skizziert, und die jeweils angebaute Frucht mit Reihen und Datum eingetragen. Als Nebeneffekt kann man so stets nachsehen, wie viel von einer Sorte benötigt wird.

 

Die Anwendung der Mischkultur beruht auf der Erkenntnis, dass bestimmte Pflanzen sich gegenseitig fördern, andere sich schädigen. Dabei spielen die Wuchseigenschaften (Wurzelbetonter Wuchs, Beschattung, Ausdehnung) aber auch pflanzeneigene Stoffe, die sowohl in den Boden, als auch in die Luft freigesetzt werden eine Rolle. Diese Stoffe können andere Pflanzen direkt positiv- oder negativ beeinflussen. Sie können auch Schädlinge verwirren und von Nachbarpflanzen fernhalten.

Bei Anwendung der Mischkultur werden die Beete nicht mit nur einer Fruchtart in Monokultur bestellt, sondern im Nebeneinander von Pflanzen, die sich „riechen“ können.

Beispiele:

Erbsen: günstig mit Kohlrabi, Kopfsalat, Möhren, Rettich.

Erbsen: ungünstig mit Bohnen, Kartoffeln, Tomaten, Kohlarten, Zwiebeln, Lauch.

Spinat: günstig mit Kartoffeln, Kohlarten, Möhren, Rettich, Rhabarber, Stangenbohnen, Tomaten.

Spinat: ungünstig mit Rote Beete.

 

Viel Spaß bei der Gartenarbeit!

Bis bald,

Ihr Helmut Herten9

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