Schnitt von Sauerkirschen

Der Schnitt der Sauerkirschen unterscheidet sich vom Schnitt der Süßkirsche. Die Süßkirsche bildet kräftige Langtriebe, an deren Seite nur Blattknospen sich befinden. Im nächsten Jahr bilden sich hier kurze Triebe und an der Basis, wie auch an der Basis des Langtriebes, einige rundliche Blütenknospen (sog. Buketttriebe).

Die Sauerkirschen bilden wesentlich kleinere Kronen, dünnere Triebe und etwas kleinere Knospen.

Außerdem gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Sauerkirsch-Sorten in Kronenaufbau  und Schnitt.

Die „Schattenmorelle“ trägt fast nur an einjährigen Langtrieben, die im oberen Drittel bis zur Basis oft nur Blütenknospen oder vereinzelt auch Blattknospen als Seitenknospen aufweisen. Diese seitlichen

Blütenknospen bringen nur Blüten und Früchte. Sie sind nicht austriebsfähig und haben keine Beiaugen. Nach der Ernte verkahlt der Trieb und hängt unbelaubt herab. Die hängenden blattlosen Triebe zeigen nur spärliches Dickenwachstum. Die Bildung von kurzem Fruchtholz beschränkt sich auf die Basis mehrjähriger Zweige.

Ein Rückschnitt auf verkahlte Triebe ist zwecklos, man muss stets auf ein austriebfähiges Auge oder einen einjährigen Seitentrieb schneiden.

Dagegen ist das ältere Holz sehr regenerationsfähig.

Der Rückschnitt auf erkennbare Triebaugen oder vorhandene Jungtriebe, das Entfernen zu schwachen und zu dichten Holzes sind die Aufgaben des Schnittes bei der „ Schattenmorelle“.

Eine Verjüngung dieser Sorte ist sehr gut möglich, weil aus älteren Ästen willig Neutriebe gebildet werden.

Die Krone ist ziemlich breit. Deshalb, sowie aus ökonomischen Gründen wird in der Regel der Baum als Hohlkrone erzogen, d.h. der Mitteltrieb wird herausgenommen.

Neupflanzung

von „Schattenmorelle“ ist wegen der extremen Monilia- Anfälligkeit nicht mehr zu empfehlen!

Die Sorten „Heimanns R

ubinwechsel“ und „Koröser Weichsel“ zeigen eine fast entgegengesetzte Tendenz. Sie wachsen steiler und verzweigen sich außerordentlich zahlreich. Hier ist mehr ein Auslichten gefragt.

Die Sorte „Morina“ entwickelt eine schöne Krone und neigt viel weniger als die „Schattenmorelle“ zur Peitschentrieb- Bildung. Für diese Sorte ist eine Pyramidenkrone mit möglichst jährlichem Rückschnitt und regelmäßiger Auslichtung das Richtige.

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