Liebe Garten- und Naturfreunde,

dieses Jahr können sie zeigen, wie nützlich sie sind. Ich meine unsere Wildbienen. Bei mir wurde ein früh blühender Birnbaum so gut wie ausschließlich von Wildbienen und Hummeln angeflogen- jedenfalls in den Vormittagsstunden.

Links eine „gehörnte Mauerbiene“ an der Birnenblüte. Auf dem rechten Bild bringt sie die gesammelten Pollen zu ihrer Brutröhre.

Die stets kalten Frühstunden in diesem Jahr führten dazu, dass ein Großteil der ersten Obstblüten ausschließlich von Wildbienen und Hummeln besucht wurden. Die Tiere waren zufrieden. Mein mit Blüten übersäter Birnbaum jedoch, hat keinen einzigen Fruchtansatz Der Grund ist folgender: Wildbienen haben nur einen kleinen Aktionsradius. 200m ist schon viel. Finden sie in unmittelbarer Nähe Pollen, dann fliegen sie nicht weiter. Das bedeutet, dass sich auch in der Nähe ein geeignetes Obstgehölz zur Befruchtung befinden muss! Und das muss außerdem gleichzeitig – zumindest überlappend- blühen. Bei den Honigbienen, die mehrere Kilometer zurücklegen können, ist die Chance, solches Gehölz zu finden, deutlich größer. Wenn aber die ebenfalls fleißigen wilden Kolleginnen schon in den kühlen Stunden bestimmte Gehölze „abgegrast“ haben, bleiben diese unbefruchtet, weil die Honigbienen dort nichts mehr tun können.* Die etwas später blühenden Birnensorten strotzen vor Fruchtansatz. Hier erkennt man: 1.: Es gibt heute in den Gärten zu wenig Obstgehölze. 2.: Es reicht nicht, irgendein Gehölz der gleichen Art in der Nähe zu haben und 3.: Obstbau ist sehr vom Klima abhängig!

*Wildbienen, Hummeln und Wespen sind wichtige Befruchter für Obst und Gemüsepflanzen. Ihre höhere Witterungsfestigkeit macht sie zu wertvollen ergänzenden Partnerinnen der Honigbienen. Das beschriebene Problem ist ein Zusammenspiel von Wetter- Kapriolen und Verarmung der Gärten, nicht der Nahrungskonkurrenz. Ich halte es für wichtig, diese Zusammenhänge zu durchschauen.

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